Backstage: Design Thinking Cocktailabend

Anfang Juni habe ich meinen ersten Impuls im Speakeasy Institute zum Thema Design Thinking gehalten. Beim Design Thinking Cocktailabend haben wir in knapp 3 Stunden alle Phasen des Design Thinkings kennengelernt und ausprobiert. Herausgekommen sind am Ende zwei innovative Cocktailerlebnisse. Die Teilnehmer konnten durch praktisches Arbeiten erfahren wo die Knackpunkte beim Design Thinking liegen (z.B. die richtigen Fragen zu stellen und zu formulieren) und waren am Ende ganz überrascht, welche Ideenvielfalt sich entwickelt, wenn man den Blick von Beginn an auf die Nutzer richtet.

Zum Vormerken: Am 1. Oktober gibt es einen weiteren Design Thinking Cocktailabend im Speakeasy Institute: https://speakeasy-institute.de/events/cocktailabend-2/

Ab drei Teilnehmern biete ich auch individuelle Termine z.B.  Inhouse in Eurem Unternehmen oder im externen Workshopraum an. Kontaktiert mich gerne für weitere Informationen.

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In diesem Blogbeitrag möchte ich einen kleinen Einblick hinter die Kulissen geben: wie ich das Format des Design Thinking Cocktailabends entwickelt habe und warum.

Über das Format “Design Thinking Cocktailabend”

In unterschiedlichen Design Thinking Projekten habe ich beobachtet, dass diese Art der Lösungsfindung eine grundsätzlich andere Haltungen erfordert, als es sonst in der Arbeitswelt der Normalfall ist. Anstatt dem Prinzip „Das ist das Problem, wir brauchen eine Lösung!“ hinterfragt Design Thinking permanent „Was ist das Problem und wie (auf unterschiedliche Weise) können wir es lösen?“ Das fühlt sich für viele, die zum ersten Mal mit Design Thinking in Berührung kommen regelrecht unangenehm an.

The Wallet Project

Aus diesem Grund habe ich eine kurzweilige Methode gesucht, um Menschen die sich z.T. vorher gar nicht kennen oder im Alltag gar nicht miteinander an den selben Themen arbeiten, zu zeigen wie Design Thinking und nutzerzentrierte Gestaltung sich auf die Lösungsfindung auswirken. An der d-school wurde zu diesem Zwecke das “Wallet Project” entwickelt, dass in 90min ermöglicht in die Methoden und Abläufe von Design Thinking hineinzuschnuppern. Allerdings sind manche Teile der Übung auf Grund der knappen Zeit stark vorstrukturiert und wirken dadurch etwas konstruiert und nicht sehr praxisnah.

Ich habe mich gefragt: Wie kann man in kurzer Zeit Design Thinking erlebbar machen ohne es zu verkürzt darzustellen?

Die Herausforderung muss stimmen

Zunächst bedarf es einer guten Herausforderung. Nicht zu klein, damit das Team/ die Teilnehmer aus ihrer Komfortzone herausmüssen, aber auch nicht zu groß, damit es in den zeitlichen Rahmen passt und am Ende ein Erfolgserlebnis steht. Und ein bißchen Spaß soll es natürlich auch machen. So kam ich auf das Thema Cocktail mixen. Selbst wenn jemand in der Freizeit oder sogar professionell Cocktails mixt müssen spätestens bei dem Thema – Wie können wir hier ein neues Erlebnis schaffen? – die gewohnten Denkpfade verlassen werden. Eine tolle Challenge!

Praxisnahe Darstellung und Diskussion

Die “Cocktail” Design Challenge hat darüberhinaus weitere Aspekte die eine praxisnahe Darstellung und eine gemeinsame Diskussion ermöglichen: Wir wissen zum Beispiel ungefähr was Cocktails und die dazu benötigten Zutaten kosten. Stichwort Budget: Ein “Hindernis”, das in realen Design Thinking Projekten immer wieder Einfluss nimmt und tolle Ideen im Keim erstickt. Warum eigentlich? So entstehen Gesprächsanlässe.

Aufbau aus der vorausgegangenen Phase

Mit der Design Challenge können die Teilnehmer des Workshops alle Phasen des Design Thinking durchspielen. Auch wenn es eine starke zeitliche Limitierung gibt, ist es wichtig, dass die Ergebnisse einer Phase in den nächsten weiterverwendet und darauf aufgebaut wird. So kann ein recht authentischer  und transparenter Ablauf vermittelt werden. Und man sieht dem Endergebnis (den Cocktails) und Ideen noch ihren Ursprung an. So kann der Effekt den wir durch die Nutzerzentrierung haben anschaulich demonstriert werden, auch wenn die Design Challenge nicht unmittelbar aus der Lebens-/Arbeitsumwelt der Teilnehmer entspringt.

Ins kalte Wasser springen lassen

Bei den Interviews in der “Beobachten” -Phase lasse ich die Teilnehmer zunächst eigene Fragen erarbeiten, wie sie sie spontan stellen würden. Sie werden ohne große Vorgaben erst einmal ins kalte Wasser geworfen und verproben die Fragen schließlich gegenseitig. So können Sie je nach dem selbst feststellen, warum geschlossene Fragen ungeeignet sind und nicht viel Erkenntnisse bringen. Zitat aus dem Workshop: “Ich glaube langsam, dass sind sch*** Fragen!”

Didaktische Reduzierung

Reduziert habe ich den Ablauf an Stellen, bei denen wenig neue Erfahrungen im Bezug auf das Methodenwissen / Prozesswissen gesammelt werden können. Zum Beispiel spart man sich Zeit dadurch, dass die Design Challenge bereits gut aufbereitet ist und die Phase “Verstehen” erleichtert wird. Beim Clustern/ der Synthesis kann man gut abkürzen, denn es muss nicht alles verarbeiteten werden, wie man es in realen Projekten tun würde.

Spaß und Experimentierfreude wecken

Die Prototyping-Phase ist sicherlich das Highlight des Workshops was den Spaßfaktor angeht. Dadurch, dass ein anderer Sinn (Geschmack) und nicht so stark das visuelle im Vordergrund der Cocktail Design Challenge steht, gehen die Teilnehmer ganz anders an das Prototyping heran. Fast automatisch wird iterativ gearbeitet und immer wieder getestet, was verändert sich durch die und die hinzugefügte Zutat. Durch ungewöhnliche Cocktail-Zutaten wie z.B. Curry, Pfeffer und  Rote Beete werden die Teilnehmer zu waghalsigen Experimenten verführt, müssen dabei aber weiterhin die Nutzerbedürfnisse im Blick behalten.

Prost!

Wer selbst einmal einen Design Thinking Cocktailabend miterleben möchte: Am 1.Oktober gibt es einen weiteren Termin im Speakeasy Institute zum Vormerken.

Ab drei Teilnehmern biete ich auch individuelle Termine z.B.  Inhouse in Eurem Unternehmen an. Kontaktiert mich gerne für weitere Informationen.

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